Dangerous Love - Story

Tessa bedachte das große Gebäude das vor ihr aufragt mit einem finsteren Blick.
Schon mindestens 100 mal war sie daran vorbeigegangen, aber noch nie hatte sie den Drang verspürt anzuhalten, es sich anzusehen oder sogar zu betreten.
Bis heute.
Gerade mal vor 5 Tagen war ihr großer Bruder Eric beerdigt worden und noch immer saß der Schmerz über seinen Verlust tief in Tessas Herzen.
26 Jahre. Älter hatte er nicht werden dürfen.
Nicht einmal die Geburt seines Kindes würde er erleben, dabei war dieses großer Wunder überhaupt erst der Grund gewesen, wieso er beschlossen hatte aufzuhören.
Und vermutlich war genau das sein Todesurteil gewesen.
Als Mitarbeiter in einem des beliebtesten Clubs, mit einem Boss der vermutlich einer  der größten Drogenboss dieser Stadt war, konnte man es sich nicht erlauben zu gehen wann man wollte, dass hätte Eric eissen müssen.
Aber ihr Bruder war der festen Überzeugung gewesen, dass sein Boss ein guter Freund war und respektierte wenn jemand nicht mehr Teil dieser untergrundorganisation sein wollte, zumindest wenn er gute Gründe hatte. Angeblich war die Geburt eines Kindes so ein Grund.
Und trotzdem hatte man Eric tot in einem Graben gefunden.
Tessa presste die Lippen aufeinander als die Bilder ihres toten Bruder vor ihrem geistigen Auge aufblitzten. Noch nie hatte sie ein solchen Schmerz verspürt, als bei der Erkenntnis das ihr Bruder nie wieder kommen würde.
Wütend trat sie gegen das Plastik Schild vor dem Eingang des Club und ignorierte die missbilligen Blicke der anderen Passanten.
Alles nur weil Eric unbedingt Geld machen wollte, viel Geld.
Noch schlimmer war allerdings die Tatsache das der Mord wohl nie aufgeklärt werden würde, denn die Polizei kam angeblich bei dem Fall nicht mehr weiter , deshalb stand Tessa jetzt hier.
Wütend und frustriert und mit einem Plan im Kopf, der ihr vermutlich selbst das Leben kosten würde.
Aber sie wollte Gerechtigkeit für ihren Bruder und sie war sich sicher das Erics Boss ihn entweder selbst umgebracht oder es jemand anderen machen lassen hatte.
Was blieb ihr da anderes übrig als sich in den Club einzuschleusen um irgendwie an Hinweisen zu kommen, wenn selbst die Polizei anscheinend zu blöd dafür war?
Schließlich wurde schon überall gemunkelt, dass es in dem Club nicht nur mit legalen Dingen zuging.
Allerdings kostete es Tessa mehr Überwindung als sie dachte, das Gebäude überhaupt zu betreten.
Sie stand hier nun schon fast eine Stunde und hatte es noch nicht einmal geschafft die Türe zu öffnen.
Super Voraussetzungen, wenn man bedachte das sie gleich vermutlich dem Mörder ihres Bruder gegenüberstehen würde.
Seufzend nahm sie all ihren Mut zusammen, trat einen Schritt auf die Türe zu und umfasste das kühle Metall der Klinke. Sie musste noch ein paar mal tief einatmen, bevor sie sich schließlich endlich traute den Club, ihre persönliche Hölle, zu betreten.
Sie könnte drei große Schritte machen, dann stand sie vor einer langen Treppe die tiefer in das Gebäude hinein führte. Auch hier dauerte es wieder eine ganze Weile, bis Tessa sich dazu durchringen konnte der Treppe zu folgen. Unten abgekommen runzelte sie leicht überrascht die Stirn.
Es war seltsam Still und weit und breit war kein Mensch zu sehen. Natürlich wusste Tessa das der Club um diese Uhrzeit nur für Mitarbeiter geöffnet hatte, damit diese schon alles vorbereiten konnten, allerdings hatte sie damit gerechnet auch welche vorzufinden. Welche die ihr sagen konnte wo sie den Boss fand, der ihr hoffentlich Arbeit geben würde.


(Hab den Club jz nicht beschrieben weil ich nicht wusste wie genau er jetztt eigentlich aussehen soll xD)

Nate lehnte sich entspannt zurück und ging die Unterlagen vor ihm durch.
Seit Eric beerdigt wurde machte er nichts anderes als herauszufinden wer dahinter steckte.
Es gab Menschen in diesem Betrieb, dessen Namen er nicht kannte und die für ihn austauschbar waren, doch Eric hatte nie dazu gehört.
Kopfschüttelnd lehnte er sich zurück und klappte den Laptop zu. Es brachte ja doch nichts sich mit den Finanzen auseinander zu setzen. Was er jetzt brauchte, war ein guter Kampf und Jason würde ihm dabei bestimmt helfen.
Bevor er allerdings sein Büro verlassen konnte, ging einer der Überwachungsbildschirme ein.
Neugierig ging er auf einen der Bildschirme zu und lehnte sich gegen seinen Schreibtisch, während er die Brünette dabei beobachtete wie sie langsam in den Club ging. Die meisten waren gar nicht da. Er hatte den meisten Angestellten frei gegeben.
Eric war ziemlich beliebt gewesen und die Trauer um den Verlust eines Freundes hing immer noch in der Luft.
Mike - sein Security Chef - kam in sein Büro. “Boss, wir haben besuch.”
“Ich weiß.” sagte Nate und nahm sein Jackett von seinem Stuhl und zog ihn an. Er knöpfte den obersten Knopf des tiefschwarzen Anzugs zu und nickte Mike zu.
“Geh schon einmal runter und versuch herauszufinden was sie hier will. Ich komm gleich nach.” Sein Sicherheitschef nickte und verließ sein Büro, während Nate die hübsche Brünette weiterhin durch seine Überwachsungskamera beobachtete. Eine Hand hatte er in die Hosentasche gelegt.
Irgendwie kam sie ihm bekannt vor, doch er kam einfach nicht drauf woher er sie kannte.
Der Club “Die 8th Edition” war das Herzstück seines Imperiums. Die Bar erstreckte sich über zwei Stockwerke. Im ersten Stock, gab es nicht nur Sitzflächen, auf denen man eine schöne Zigarre rauchen konnte, nein es gab mehrere kleine Bühnen mit Tänzerinnen und hübschen Bedienungen die mit Gästen zu gerne flirten. Sollte dabei mehr entstehen, hatte das nichts mehr mit seinen Geschäften zu tun. Außerdem sorgten die Bedienungen dafür, dass seine Geschäfte geheim blieben und seine Kunden die kleinen Päckchen sehr Diskret bekamen. Männer kamen in seinen Club um Spaß zu haben und sich keine Gedanken darüber zu machen ob eine Frau außerhalb seiner Liga spielte oder nicht. Sie rauchten ihre Zigarren, lehnten sich zurück und genossen oft die Aussicht.
Im Erdgeschoss befand sich eine große Tanzfläche mit einer Bühne genau in der Mitte, auf der große Shows stattfanden und wenn es nichts gab, tanzte das Partywütige Volk sehr gerne darauf.
Mike betrat bereits den Raum und sah ein wenig furchteinflösend aus. Als Ex-Knacki war er ziemlich breit und groß gebaut. Unzählige Tattoos schlängelte sich um seine Muskolösen Armen.
“Was tun sie hier?” fragte er und klang dabei überhaupt nicht erfreut den kleinen Eindringling zu sehen.

(Der erste Stock)

Nach dem Tessa auf dem ersten Blick keinen Mitarbeiter entdecken konnte, sah sie sich schon fast ehrfürchtig in dem riesigen Raum um.
Hier hatte jemand sehr viel Geld reingesteckt. Es war alles in schwarz weiß gehalten, wobei die Farbe schwarz definitiv überwog, was dem Raum etwas sehr exquisiten verlieh.
Jede Ecke, vom glänzend schwarzen Fußboden bis hin zu den Spiegelnden Flächen an der Decke zeigte deutlich in was für kreisen man sich hier bewegte und Tessa hätte lügen müssen wenn sie behaupten würde nicht wenigstens etwas beeindruckt zu sein.
Ehrlich gesagt war sie einen Moment sogar etwas sprachlos.
Gerade als sie sich endlich auf die Suche nach so etwas wie ein Büro machen wollte, tauchte dann doch noch ein großer Muskulöser Mann vor ihr auf.
Sie hatte keine Ahnung wo der so schnell hergekommen war, verspürte bei seinem Anblick aber auch nicht den Drang ihn danach zu fragen.
Er war ziemlich Breit gebaut, ganz eindeutig nicht freundlich gesinnt und machte ihr ehrlich gesagt wirklich etwas Angst.
Der Kerl könnte ebenso Erics Mörder sein und Tessa Einschätzung nach, war es gut möglich das er schon mal gesessen hat.
Der Status Ex-knacki  würde wirklich hervorragend zu ihm passen.
Während Tessa noch tief durchatmete und versuchte ihre aufkommende Panik heruter zu schlucken, trat sie automatisch einen Schritt zurück.
Ihr Blick glitt über seine Breite Gestalt und blieb schließlich an seinen Tattoo bedeckten Armen hängen.
Dieses verdankte Klischee stimmte aber auch immer wieder.
Innerlich klopfte sie sich stolz dafür auf die Schulter bis jetzt noch nicht weggerannt zu sein, bevor sie auf die Worte des Mannes einging.
"Ich suche den Chef von diesem Laden", erklärte sie ihm und straffe unter seinem genervten Blick die Schultern. Tessa war klar das sie ihr selbstsicheres Auftreten beherrschen musste wenn das hier klappen sollte. "Sie können mich dich sicher zu ihm bringen?" Sie versuchte sich nicht einmal an einem Lächeln, das würde bei diesem Hunnen vermutlich eh nichts bringen.

Zufrieden stellte Nate fest wie sprachlos sein kleiner Gast war. Ja, sein Club war wirklich etwas besonderes und der Hauptteil seiner Einnahme Quellen. Die Polizei würde hier niemals etwas finden, selbst wenn sie es jedes mal versuchten.
Mike tat das was er tun Glück immer tat. Ungebetene Gäste nicht so leicht davon kommen lassen. Die Tür hätte eigentlich zugesperrt sein sollen, denn fremde Menschen bedeuteten nur Ärger und die kleine sah nach mächtig viel Ärger aus.
Zum Glück konnte er auch den Ton abspielen und hörte dabei ihre Frage.
Interessant....sie wollte ihn also sprechen und da er momentan sowieso nichts anderes vor hatte würde er sich anhören was sie von ihm wollte.

Finster musterte Mike das Mädchen. Er würde definitiv mit den anderen über Sicherheit sprechen müssen. Die Tür einfach aufzupassen war Verantwortungslos.
“Süße, am besten drehst du dich um und gehst einfach. Für ein zartes Plätzchen wie sie hat mein Boss keine Verwendung.“ sie sah aus wie ein unschuldslamm und mit so etwas konnte Nate nichts anfangen. “Schon gut Mike. Ich hab eine Minute für unseren Gast.“
Auf Nates Lippen lag an ein verführerisches Lächeln als er ihr die Hand entgegen hielt.
“Ich bin der Geschäftsführer dieses Ladens. Nathaniel Black. Wie kann ich helfen?“

Tessa presste die Lippen aufeinander um nicht direkt ein unpassendes Kommentar abzulassen und verschränkte schützend die Arme vor der Brust.
Er hatte sie süße genannt. Gott, wie sie so was hasste.
Bist du eine nur 1.62 große Frau, zart gebaut und villeicht noch mit einem sehr femininen Gesicht und schönen Brüsten ausgestattet, wirst du direkt als Süße abgestempelt. Es mag Frauen geben die so etwas mochten, Tessa dagegen fand es lediglich respektlos.
Sie nannte ihn ja auch nicht Hunne, nur weil es durchaus zu ihm passen würde.
Gerade als sie endlich ihrem Ärger Luft machen wollte, tauchte ein zweiter Mann im Raum auf.
Groß, gut gebaut und mit einem verführerischen Lächeln auf den Lippen, rettete er sie wohl gerade so davor eine Dummheit zu begehen. Denn es wäre vermutlich kein guter Schachzug gewesen, diesen potentiellen Ex-Knacki  die Meinung zu sagen.
Nathalie Black, wie er sich vorstellte, war genau das Bild von einem Mann, das man vor Augen hatte wenn man an einem Clubbesitzer/Drogenboss dachte.
Er sah nicht nur unglaublich gut aus, sondern besaß auch noch ohne irgendetwas dafür zu tun ein sehr dominantes, selbstsicheres Auftreten und eine Ausstrahlung die wohl jedem irgendwie einschüchterte.
Tessa war sich ziemlich sicher, dass dieser Mann kein Problem damit haben würde jemanden für seine Ziele umzubringen, alles an ihm strahlte Gefahr aus, war bloß die Frage ob er sich dafür selber die Finger schmutzig machen würde.
Nachdenklich glitt ihr Blick über seine dunkle Haare, dem hübschen Gesicht und dem ebenfalls dunklen Bart der ihn unglaublich männlich und verdammt sexy aussehen ließ, ehe sie realisierte das er ihr die Hand entgegen hielt.
Peinlich. Allerdings versuchte Tessa sich nichts anmerken zu lassen und erwiderte sein für ihren Geschmack etwas zu verführerisches Lächeln, während sie seine Hand ergriff.
"Freut mich, Ich bin..." Tessa geriet kurz ins stocken, da sie ihren ausgedachten Namen beinahe schon wieder vergessen hätte, fing sich jedoch schnell wieder. "Amber Young und wollte fragen ob sie in ihrem Club noch jemanden gebrauchen könnten."
Alleine der Gedanke nicht mehr mit ihrem Namen angesprochen zu werden, wiederstrebte Tessa, allerdings wusste sie das Eric seine Schwester schon mal erwähnt hatte auch mit Namen, weshalb ihr kaum etwas anderes übrig blieb. Sie hatte sich sogar einen gefälschten Ausweis machen lassen. Ihre erste Kriminelle Handlung, es konnte also nur Bergab gehen.

Nate merkte natürlich wie die kleine ihn ansah. Spürte wie ihr Blick über seinen Körper wanderte und sein Lippen verzogen sich zu einem selbstsicheren Lächeln.
Diese Reaktion hatte er ziemlich gut von anderen Frauen. Sie alle reagierten gleich, fühlten sich automatisch von ihm angezogen und Nate mochte Frauen.
Mochte Frauen wie diese Kleine. Zierlich, weiblich, begehrenswert. Genau wie es ihm gefiel.
Ihre Hand verschwand fast vollkommen in seiner und er ließ sie auch nicht los.
Stattdessen trat er einen Schritt auf sie zu und strich mit dem Daumen über ihren Handrücken.
Da er eigentlich nicht so leicht zu schocken war, überraschte ihn doch ihre Frage. Sie sah nicht aus wie das typische Mädchen das bei ihm anfangen wollte.
Mike schnaubte, aber hörte sofort auf, als die kalten schwarzen Augen von Nate seinen Blick trafen.
“Du kannst gehen Mike.” sagte er und aus seiner Stimme war jegliche Wärme verschwunden.
Kurz glitt der Blick seines Sicherheitschefs zu Amber und schätzte sie ein. Doch, Nate würde locker mit ihr fertig werden.
Still verzog er sich und erst als der Hünne außer Sicht- und Hörweite war ging Nate auf die Worte der Brünetten ein.
“Du willst also für mich arbeiten Amber?” fragte er sie und lächelte wieder. “Weißt du überhaupt was es bedeutet in so einem Club wie diesem hier zu arbeiten?” fragte er sie weiter und trat noch näher an sie heran.
Wollte überprüfen ob sie mit ihm umgehen konnte. Den Körperkontakt war hier an der Tagesordnung.
Es betrieb keinen Puff oder einen Stripclub. Doch er konnte auch mit keiner Bedienung etwas anfangen die sofort vor seiner männlichen Kundschaft zurück schreckte oder abwehrend wurde.
Die Frauen wussten genau wie sie aus einer brenzlichen Situation rauskamen und wenn ein Gast zu aufdringlich wurde...dafür bezahlte er ja seine Sicherheitsleute.
Sie pasten auf die Mädchen auf. Sorgten dafür, dass ihnen nichts passierte.
“Eigentlich brauche ich niemand neuen. Ich habe genug Leute, aber ich lasse mich gerne überreden.” Er deutete nach oben. “Lass uns hoch gehen, da ist es etwas gemütlicher und du kannst mich während eines Kaffees davon überzeugen, wieso ich dich einstellen sollte.”

Tessa Wiederstand den Drang ihre Hand aus seiner zu befreien, auch wenn es schwer war, schließlich war dieser Mann vermutlich der Mörder ihres Bruders, aber sie brauchte diesen Job.
Deshalb war sie sogar ein wenig dankbar für das überhebliche schnauben von Mike, es lenkte  sie von dem Gefühl seiner Hand ab und bietet ihr noch dazu den Blickkontakt  zu Nathaniel abzubrechen.
Kurz bedachte sie den Hünnen mit einen finsteren Blick und hätte ihm am liebsten noch die Zunge ausgestreckt als Nathaniel ihn weggeschickte, aber das wäre dann doch zu albern gewesen.
Von wegen sie wäre ein zu zartes Pflänzchen.
Erst als sie alleine waren und Nathaniel wieder das Wort an sie richtete, richtete Tessa ihren Blick auf sein hübsches Gesicht.
Er überraschte sie allerdings, in dem er plötzlich und ziemlich unerwartet noch einen Schritt auf sie zur trat.
Gerade so schaffte sie es nicht zurück zu zucken. Es kostete sie eine Menge selbstbeherschung, aber der Gedanke an ihrem Bruder und wofür sie das hier tat, halfen ihr.
Trotzdem dauerte es ein paar Sekunden bis sie ihm schließlich antwortete: "Wenn ich es nicht wüsste, würde ich hier nicht nach einen Job fragen." Zum Glück klang ihre Stimme sehr viel gefasster als sie sich fühlte.
Natürlich war Tessa nicht wirklich klar, was es bedeutete in so einem Club zu arbeiten, für einen Chef der gleichzeitig auch noch ein Drogenboss war, aber sie würde alles in Kauf nehmen um den Mörder ihres Bruders zur Rechenschaft zu ziehen.
Leider behagte gerade dieses selbstsichere Lächeln von Nathaniel ihr überhaupt nicht. Er war sich seiner Stellung durchaus bewusst und er nutzte sie vollkommen aus.
Vielleicht hätten seine nächsten Worte sie sich genau deshalb nicht so überraschen sollen.
Aber das tatgen sie. Sie hätte damit rechnen sollen, das sie überzeugungsarbeit leisen musste.
Tessa biss  sich nervös auf die unterlippe, ignorierte jedoch ihre innere Stimme die ihr lauthals befahl nicht mit ihm mitzugehen. Um den Job zu bekommen sollte sie auf ihren Körper hören, dem es leider egal war was für ein Charakter der Mann vor ihr hatte und der liebend gerne überall mit ihm hingegangen wäre.
Während sie noch langsam nickte und vor ihm die Stufen hochging, überlegte Tessa bereits was genau er eigentlich mit überzeugen meinte...

Da war etwas dran. Zwar gab es keine Beweise dafür das er etwas mit Drogen zu tun hatte und doch wusste so gut wie ganze Stadt das er etwas verkaufte. Doch ohne beweise konnte die Polizei nichts tun und egal wie oft sie unangekündigt auftauchten.
Egal wie oft sie seinen Laden auf den Kopf stellten. Sie fanden nichts und wenn einmal Zeugen auftauchen...tja die wurden schnell zum Schweigen gebracht.
“Na schön...Amber. dann komm mit.“ er ging die Treppen nach oben, wo sie ein Mitarbeiter aufhielt der gerade alles säuberte. Joe. Einer der ersten Mitarbeiter und absolut Loyal ihm gegenüber.
“Machst du uns bitte zwei Kaffees.“ sagte er zu ihm und setzte sich auf eine Couch und klopfte neben sich.
“Also Amber...als was willst du arbeiten ? Bedienung? Barkeeperin?...“ er ließ seine Augen über ihren Körper Schweifen und lächelte ein wenig. “Tänzerin?“
So leicht würde er es ihr nicht machen. Bevor überhaupt jemand bei ihm eingestellt wurde, musste diese Person einen gründlichen Hintergrundcheck unterzogen werden.
Er hatte keine Lust auf irgendwelche verdeckten Operationen.
In dem Moment tauchte eine hübsche Blondine in einer knappen schwarzen Jeans und einer hübschen blauen Bluse auf. Sie hatte den Kaffee auf einem Tabletten, mit Milch und Zucker und stellte alles auf den Tisch.
“Hi Nate.“ der flirtende Ton war deutlich. “Candice, du bist früh da.“ Das Lächeln der Blondine wurde tiefer und ihr Blick glitt kurz zwischen Nate und dem Mädchen hin und her. “Eigentlich hatte ich gedacht dich alleine anzutreffen...“ Nate zwinkerte ihr zu. “Bleib in der Nähe, vielleicht brauch ich dich noch.“ mit einem verführerischen Hüftschwung verschwand sie und Nate wandte sich wieder an Amber.
“Kannst du das? Mit Kunden flirten?“

Tessa war wirklich stolz auf sich, als sie sich ohne zu zögern neben Nathaniel auf das weiche Polster sinken ließ.
Sie machte Fortschritte.
Trotzdem war jeder Zentimeter ihres Körpers angespannt. In ihrem Inneren tobte die Nervosität und sie erwischte sich mehr als einmal dabei, wie sie ihre nassen Hände an ihrer Jeans abwischte.
Nathaniels Ausstrahlung, seine Anwesenheit machten sie nervös. Ob nun wegen der Tatsache das er ihren Bruder auf dem Gewissen hatte oder weil er einfach der Inbegriff eines Mannes war, war egal. Sie musste das in den Griff kriegen.
Wenn aufflog was sie hier wirklich wollte, würde sie ihrem Bruder schon bald Gesellschaft leisten können
Während Tessa noch versuchte ruhiger zu werden, dachte sie kurz über Nathaniels Frage nach. "Für Barkeeperin  fehlt mir die Erfahrung", gab sie schließlich offen zu. Das machte es authentischer außerdem würde es auffallen wenn sie als Barkeeperin ab und zu von ihrem Arbeitsplatz verschwand. "Bedienung wäre mir am liebsten " Da würde ihr verschwinden am wenigsten aufallen. "Allerdings würde ich zur Not auch Tanzen."
Okay, das klang verzweifelt.
Aber wenn es da bei half einen Job zu bekommen, musste sie ihren stolz herunter schlucken. Eigentlich hätte sie sogar am liebsten getanzt, allerdings war sich Tessa nicht sicher ob sie das so hinbekan wie es hier im Club verlangt wurde.
Sie konnte Tanzen. Sie konnte sogar richtig gut Tanzen und liebte es. Das war nicht das Problem. Allerdings hatte sie noch nie in knappen Klamotten eine verführerische, sexy Show vor Publikum hinlegen müssen.
Wie aufs Stichwort tauchte eine hübsche Blondine auf, die Tessa Einschätzung nach zu urteilen genau eine solche Tänzerin war.
Mit leicht gehobener Augenbraue verfolge Tessa das Gespräch zwischen Candice und Nathaniel und kam schnell zu dem Entschluss das sich so manch eine Tänzerin wohl nicht nur um die Gäste kümmerte.
Tessa würde wirklich gerne angewidert sein und zum Teil war sie das auch, einfach weil es so offensichtlich war das Nathaniel wohl nichts anbrennen ließ. Aber wenn sie ehrlich war und nicht den Verdacht hätte das der Mann ihren Bruder umgebracht hatte, konnte sie Candice durchaus verstehen.
Vielleicht würde sie sich das ja irgendwann auch zum Vorteil machen, auch wenn das wirklich nur der letzte Ausweg wäre.
Außerdem besaß Candice wirklich einen beachtlichen Hüftschwung. Definitiv eine Tänzerin.
Erst als Candice schließlich aus ihrem Blickwinkel verschwunden war, drehte sich Tessa wieder zu Nathaniel um und hob auf seine Worte hin ganz lässig, zumindest hoffte sie das es so aussah, eine Augenbraue.
"Mit Männern flirten sollte kein Problem sein, wenn sie allerdings auch Frauen meinen..." Sie verzog nachdenklich das Gesicht und zuckte schließlich mit den Schultern. "Habs noch nie versucht, aber ich denke das kriege ich hin."
Wäre sie nur innerlich genauso cool wie äußerlich.

Es überraschte Nate nicht das sein kleiner Gast so ruhig blieb. Die meisten wussten was für ein Laden er hatte und doch wirkte sie viel zu unschuldig um den anderen zu passen.
"Ich brauche eigentlich keine Bedienung...Wieso sollte ich dich also einstellen?" Sein Geschäft lief gut und auch wenn einer seiner engsten Freunde umgebracht wurde, würde er sich davon nicht aus der bahn werfen lassen.
Wer immer das auch getan hatte, würde dafür büßen müssen.
Nachdenklich musterte er Amber
"Ich brauche nur Leute die voll und ganz dabei sind. Hier wird kein Mädchen angefasst, wenn sie es nicht will. Dafür sind all meine Sicherheitsleute hier." Trotz seines Drogengeschäfts, würde er so etwas nicht zu lassen.
Irgendwas an ihr brachte ihn dazu nicht sofort nein zu sagen, auch wenn er nicht benennen konnte, woran es lag.
"Okay, wie wäre es damit. Du kommst heute Abend vorbei. Begleitest mich am Anfang, aber danach Candice. Sieh dir erst einmal alles an." Er lächelte leicht. "Ehrlich gesagt, glaube ich nicht das diese Arbeit etwas für dich ist. Die Männer die hierher kommen, wollen sich entspannen. Nicht daran denken das sie vielleicht Freundin oder Frau zuhause haben und auch wenn sie sie nicht betrügen, wollen sie sich hier voll und ganz entspannen. Die Frauen die hierher kommen, wollen meistens einen unbeschwerten Abend genießen ohne sich darüber Gedanken zu machen ob jemand zu weit gehen könnte."

Warum sollte er sie einstellen...
Tja, eigentlich damit sie den Mord an ihrem Bruder aufklären und den ganzen Laden hier hochgehen lassen konnte. Aber das konnte sie ihm ja schlecht sagen.
Allerdings hatte sie ihren Plan sich in diesem Club einzuschleusen nicht ganz genau durchdacht, bevor sie fast schon Hals über Kopf hierher gekommen war. Dementsprechend hatte Tessa keine Ahnung wie man einen Mann wie Nathaniel davon überzeugt das sie durchaus für seinen Laden geeignet war.
Allerdings hatte sie mitterweile eines verstanden. Ohne sich etwas freizügiger zu kleiden und ein auf sexy und verrucht zu machen, würde sie hier nicht weit kommen.
Tessa war immer eher das brave Mädchen gewesen. Eins das nicht viel ausprobiert hat, dessen größte Party die Grillparty der Nachbarn gewesen war und die zwar knappe Klamotten besaß sie bis heute allerdings lediglich heimlich alleine vor den Spiegel getragen hatte.
Nachdem ihre Eltern gestorben waren, und sie unter Auflagen bei ihren Bruder leben dürfte, sollte sie es nicht riskieren durch dummes Verhalten von ihm getrfennt zu werden und im Kinderheim zu landen.
Nach kurzem schweigen zuckte Tessa schließlich mit den Schultern. "Ich kann ziemlich gut Tanzen." Es war nicht so, das sie vor selbstbewusstsein strotzte, aber Tessa wusste, wenn sie eins konnte dann Tanzen. Sie musste nur lernen die Welt um sie herum auszublenden und auch vor Publikum ihre sexy und verruchtge Seite zu zeigen.
"Na Schön", sagte sie schließlich und schlug die Beine übereinander, während sie langsam nickte. "Ich werde heute Abend vorbei kommen und mir alles ansehen, aber ich bezweifle das mich noch etwas umstimmen könnte. Anders als Sie, denke ich schon das ich hier ziemlich gut reinpassen würde, außerdem..." Sie zwang sich dazu die Wut die sie immer tief in ihrem Inneren spürte wenn Nathaniel sie so anlächelte beiseite zu schieben und erwiderte es stattdessen. "...würde ich gerne hier Arbeiten und denke nicht das ihre Gäste ein Problem für mich darstellen würden."
Mit den Männern würde sie schon klar kommen, schließlich wusste sie wofür sie das alles hier tat.

Nate nickte zufrieden. Das sie Tänzerin war hatte er bereits an ihrem Gang bemerkt.
Er wirkte geschmeidig, ein wenig verrucht und doch nicht so sehr das sie jeden Blick auf sich ziehen würde. Damit würde er definitiv etwas anfangen können, doch er war kein Wohltäter der jedem ein Job gab der in sein Büro kam und danach fragte.
Außerdem glaubte er nicht das sie lange durchhalten würde. Meistens war die Praxiserfahrung genau das was solche Mädchen brauchten um ihnen die Augen zu öffnen.
"Ich freue mich drauf." sagte er lächelnd und stand schließlich auf. "Mike wird dich zur Tür begleiten." Er nahm ihre Hand in seine und strich mit einem Lächeln über den Puls, der deutlich an ihrem Handgelenk zu spüren war. "Bis heute Abend Amber."
Ein Name der ganz und gar nicht zu der Brünetten passte, aber das würde ja schließlich früh genug herausfinden. Er konnte es sich nicht leisten wahllos irgendwen einzustellen, auch wenn diese Person wirklich hübsch zum ansehen war und sein Interesse weckte.
Mike kam bereits zu ihnen und nickte Amber zu. Ein Zeichen dafür das sie schon einmal vor gehen sollte.
Kein Fremder würde jemals die Gelegenheit bekommen in diesem Club rumzuschnüffeln ohne seine Zustimmung.

"Ich mich auch", erwiderte Tessa immer noch Lächeln und erhob sich ebenfalls vom Sofa. Ohne den Blick von Nathaniel abzuwenden, ließ sie zu das seine Finger sanft über ihr Handgelenk strichen, direkt über ihren pochenden Puls. Sie hoffte inständig, dass er nicht bemerkte das dieser vor lauter Nervosität viel zu schnell schlug  und überlegte gleichzeitig ob er zu jedem weiblichen wesen das in seinen Laden stolzierte so zuvorkommend war.
Vermutlich war das seine freundliche Maske, während er hintenrum jeden aus den Weg schaffte, der ihm Probleme machte. So wie Eric.
Tessa versteifte sich kaum merklich, ehe sie ihre Hand langsam aus Nathaniels Griff befreite. Sie ertrug seine Berührung gerade nicht und war ziemlich froh Zeit bis heute Abend zu haben um sich zu sammeln, bevor sie sich den ganzen hier stellen musste.
Es brauchte sehr viel mehr selbstbeherschung als sie dachte, dem Mörder ihres Bruders gegenüberzutreten und ihm nicht beschimpfen oder weh tun zu können.
Stattdessen musste sie sich noch bei ihm einschleimen um ein Job zu bekommen.
"Bis heute Abend." Tessa nickte Nathaniel noch kurz zu, ehe sie sich zu Mike unwandte. Der Mann war ihr immer noch nicht geheuer, weshalb sie auf einen großen Abstand zwischen ihnen achtete, während sie vor ihm herging.

Nate sah der hübschen Brünette hinterher, bevor er sein Handy raus nahm und seine rechte Hand und gleichzeitig seinen besten Freund anrief.
"Ich brauch einen Hintergrundcheck für eine Frau. Ich schick dir gleich ein Bild von ihr und die Daten die sie uns gegeben hat." Etwas sagte ihm das sie nicht sie war, für die sie sich ausgab und Nate hatte sehr schnell gelernt auf diesen Bauchgefühl zu hören.
Meistens lag er nämlich gold richtig damit, etwas zu vermuten. Sobald sie weg war ging er zu Candice hinter die ihn auch schon sehr bereit willig erwartete.
"Nicht jetzt süße." sagte er und hielt sie am Arm fest, bevor sie vor ihm auf die Knie gehen konnte. "Ich will das du dich um die Kleine heute Abend kümmerst."
Neugierig geworden stand seine Angestellte auf. "Neue Mitarbeiterin?" fragte sie ihn und setzte sich auf eines der Tische. "Ich weiß noch nicht. Irgendetwas ist faul an ihr, aber ich komm nicht darauf was es ist. Vorerst wird sie heute Abend herkommen und sich das ganze ansehen. Ich werde sie am Anfang etwas...herumführen. Mal sehen wie sie darauf reagiert und danach gehört sie ganz und gar dir."
Candice grinste breit und zeigte damit zwei reihen strahlend weißer Zähne.
"Darauf freue ich mich bereits." Nachdem das geklärt war, ging Nate zurück in sein Büro und setzte sich an sein Platz, doch er konnte sich nicht auf die Arbeit konzentrieren und seufzte auf.
Mike gab ihm durch, wo die kleine wohnte auch wenn er keine Klingel mit ihren Namen gefunden hatte. Vielleicht lebte sie ja mit jemandem zusammen? Oder er lag richtig mit seiner Vermutung.
Dennoch, würde sein kleines Geschenk sie schon nach erreichen.
Wenn sie vor hatte für ihn zu arbeiten, würde sie mit einem gewissen Lebensstil klar kommen müssen.
Also ließ er das Kleid mit den Schuhen an die Adresse liefern und sagte dem Lieferaten explizit er solle es einem Nachbarn geben, mit einer Beschreibung von Amber.

Candice


Kleid:


Schuhe:

Tessa hatte es tatsächlich getan.
Das war vermutlich das mutigste und gleichzeitig dämlichste was sie je gemacht hatte.
Noch immer pumpte jede Menge Adrenalin und Nervosität durch ihren Körper und das obwohl sie den Club und Nathaniel bereits weit hinter sich gelassen hatte.
Deshalb beschloss Tessa auch den Rest des Weges nach Hause zu laufen, statt sich irgendwo ein Taxi zu besorgen.
Sie musste ihre Gedanken ordnen, irgendwie die rassende Wut auf Nathaniel in den Griff kriegen und definitiv ruhiger werden. Ansonsten würde das heute Abend in einem großen Fiasko enden.
Noch immer verspürte sie dieses seltsame Kribbeln an ihrem Handgelenk, genau dort wo Nathaniel mit seinem Fingern über ihre Haut gestrichen hatte. Vermutlich weil es ihr so unangenehm gewesen war, schließlich hatte sie dauernd daran denken müssen das er mit diesen Händen vermutlich ihren Bruder getötete hatte.
Tief durchatmen zog sie ihr Handy aus der Hosentasche und wählte ohne groß darüber nachzudenken die Nummer ihrer besten Freundin, die auch gleichzeitig die Verlobte ihres Bruder gewesen war.
Dementsprechend viel hielt sie auch von Tessas Plan sich in diesen Club einzuschleusen. Sie hatte Angst um ihre Freundin und das konnte Tessa durchaus verstehen, trotzdem würde sie sich nicht davon abhalten lassen.
Aber jetzt brauchte sie gerade dringend jemanden zum Reden.

Mason starrte Stirnrunzeln auf die Daten der jungen Frau, die vor ihm auf dem Computer zu sehen waren.
Da Nate  sich nicht die Mühe gemacht hat ihm zu erklären warum genau er die Frau überhaupt überprüfen sollte, wusste er nicht genau was er von Resultat halten sollte.
Amber Young  gab es überhaupt nicht. Zumindest nicht in dieser Stadt.
Dafür passte die ausführliche Beschreibung die Nate ihn gegeben hatte aber auf eine ganze andere Frau und das würde seinem besten Freund wahrscheinlich ziemlich überraschen.
Nach dem Verlust von Eric hatte wohl keiner auch nicht Nate damit gerechnet das ausgerechnet dessen kleine Schwester plötzlich im Club auftauchen würde, schon gar nicht mit einem falschen Namen.
Interessant.
Mason übertrug das Bild von Tessa auf sein Handy und schickte es mit samt richtigen Namen und Adresse zu Nathaniel, danach schickte er direkt ein paar Fragezeichen hinterher, ehe er sich seufzend in seinem Stuhl zurück lehnte.
Vielleicht sollte er sich auf den Weg zum Club machen. Mittlerweile war nämlich auch Mason neugierig geworden und wollte ein paar mehr Informationen von seinem besten Freund. Außerdem interessierte ihn brennend war Nate jetzt mit Tessa vor hatte und was er über die Sache mit dem falschen Namen dachte.

Leila wusste im Moment nicht viel mit ihrem Leben anzufangen. Alles was sie im Moment auf den Beinen hielt war der Gedanke daran das Tessa nicht nicht jemanden verlieren dürfte.
Fünft Tage war es her das sie die Liebe ihres Lebens beerdigen musste und genau fünft Tage war es her seit sie ihre Fehlgeburt hatte.
Sie hatte nicht nur Eric verloren. Sie hatte auch ihr gemeinsames Kind verloren. Schuldgefühle drohten sie Tag für Tag zu überwältigen.
Nachdem du Polizei ihr mitgeteilt hatte, das ihr verliebter Tod aufgefunden wurde, konnte sie keinen Klausuren Gedanken mehr fassen. Konnte nicht schlafen, geschweige den Essen und ja sie hab sich deswegen die Schuld an dem Tod ihres Kindes.
Alles was sie jetzt tun konnte war Tessa zu helfen ihre Rache zu bekommen ohne dabei verletzt zu werden.
Als es an der Tür klingelte und ein Paketbote ihr ein hübsch verpacktes Päckchen übergab war sie doch etwas erstaunt. Noch mehr überraschte sie jedoch, das dieses Paket für eine Gewisse Amber Young war.
Panik stieg in ihr auf. Hatten sie etwa herausgefunden wer sie war ?!?!? Aber nein.. wenn das so wäre würde das Paket direkt an Tessa gehen, die nur ein Stockwerk über ihr wohnte.
Mit einem nicken nahm sie das Paket entgegen und fast Augenblicklich klingelte ihre Handy. Sofort nahm sie den Anruf entgegen und legte das Paket auf eine Kommode.
“Tess...wie liefs?“ fragte sie sofort und versuchte die Gedanken an Eric abzuschütteln. Er haTrue Nate vertraute. Hatte immer wieder gesagt das er vielleicht Drogen verkaufte aber kein schlechter Mensch war und jetzt war er Tod.

Nate sollte es nicht überraschen das Mason so schnell Informationen für ihn hatte.
Die Nachricht wer Amber Young aber tatsächlich war, ließ ihn sprachlos werden.
Was...mit zusammen gekniffen Augen laß er die Zeilen die Mason ihm geschenkt hatte und ging kurz darauf selber ins Internet und forschte einer wenig nach.
Eric hatte mal eine Schwester erwähnt, aber nichts weiter. Er hatte nie gesagt wie sie aussah oder wie alt sie war, aber er hätte es sofort erkennen müssen.
Die beiden besaßen die selben Augen.
Er lehnte sich zurück und sah aus den Fenster.
Was sollte er jetzt tun....Er könnte natürlich sagen das sie unter keinen Umständen bei ihm arbeiten konnte, aber sie war zu ihm gekommen und er hatte ihre Entschlossenheit gespürt.
Vielleicht sollte er sie ihr kleines Spiel spielen lassen....Noch wusste er nicht was sie wollte und es würde Spaß machen das herauszufinden.
“Überlass sie mir.“ war alles was er an Mason zurück schrieb.

Tessa schloss kurz die Augen, als die vertraute Stimme ihrer besten Freundin aus dem Handy Drang. Seit die Polizisten bei ihr waren, um ihr mitzuteilen das ihr Bruder Tod aufgefunden wude, machte sich Tessa jede minute die sie nicht bei Leila war sorgen um sie. Sie würde es nicht ertragen ihre beste Freundin auch noch zu verlieren, verstand jedoch auch das sich Leila manchmal danach sehnte bei Eric und ihrem verstorbenen Baby zu sein. Aber ihr Bruder hätte gewollt, das Leila weiterlebt und irgendwann wieder Glücklich wird.
Die Anspannung wich ein wenig aus Tessas Körper und sie fiel automatisch in einem langsameren, entspannten Gang.
" Ich glaube ganz gut", sagte sie schließlich nachdenklich. "Ich soll heute Abend noch mal zum Club kommen, dann zeigt mir Nathaniel alles."
Noch immer überkam sie ein ungutes Gefühl wenn sie an diesen Mann dachte.  Sie versuchte nicht weiter darüber nachzudenken und konzentrierte sich stattdessen wieder auf Leila. "So wie es aussieht werde ich als Tänzerin arbeiten müssen, das heißt allerdings auch das ich mir dringend neue Klamotten zulegen muss." Die letzten Worte seufzte sie nur noch. Geldlich sah es momentan nicht so gut bei ihr aus, da sie aufgrund von Erics Tod keine Aufträge mehr angenommen hatte. Von dem bisschen was ihr blieb noch neue Klamotten zu laufen, würde ein Loch in ihre Finanzen reißen.

Mason verdrehte die Augen, als er Nates  sms las und steckte sein Handy ohne zu antworten zurück in die Hosentasche.
Das war so typisch Nate. Trotzdem wollte Mason ebenfalls wissen wieso Tessa unter falschen Namen im Club aufgetaucht war.  Es versprach interessant zu werden und außerdem musste ja jemand darauf achten das die kleine sich nicht in schwierigkeiten  bringt.
Schließlich war sie Erics Schwester und er als ein Freund war ihm das irgendwie schuldig.
Kurz entschlossen schnappte er sich seine Jacke und machte sich auf dem weg zum Club.

Leila schluckte hart und setzte sich langsam, als sie den Namen des Mannes hörte der für den Tod von Eric verantwortlich war.
"Wie..." Sie räusperte sie und ballte die Hände zu Fäusten. "Wie ist er so?" fragte sie schließlich nach.
Eric hatte immer mit viel Achtung von ihm gesprochen. Hatte ihn bewundert und ihn sogar als einen Freund angesehen, egal wie gefährlich er vielleicht war.
Sie musste wissen was für ein Mensch er war. Musste wissen wie er es geschafft hatte Eric glauben machen zu können, das er trotz seines Lebens ein guter Mensch war.
Müde lehnte sie sich zurück und rieb sich die Stirn. Es wäre eigentlich schlauer, wenn sie und Tessa zusammen ziehen würden, aber es war erst wenige Woche her das Eric Tod war.
Die Wohnung aufzugeben, hieß ihn vollkommen los zu lassen und das schaffte sie nicht. Noch nicht.
"Du hast übrigens ein Paket bekommen oder wohl eher. Ich denk mal das es von...IHM kommt."

(Ich lasse Nate jetzt mal weg Übrigens dachte ich mir das alle Gäste an dem Abend schwarz tragen müssen und die Angestellten Weiß tragen und nur Tessa eben dieses rote Kleid trägt und Nate eine rote Krawatte.)

Tessa schwieg einen Moment.
"Er war freundlich aber alleine seine Ausstrahlung ist einschüchternd", gab sie schließlich zu. "Ich glaube der Mann ist genauso unberechenbar wie er freundlich tun kann."
Ihn umgab etwas dunkles und es besaß eine so dominante Ausstrahlung das Tessa noch jetzt eine Gänsehaut davon bekam, wenn sie darüber nachdachte.
Eigentlich wollte sie Leila so wenig wie möglich über Nate erzählen, am liebsten wäre ihr gewesen sie ganz daraus zu halten. Sie hatte schon genug Probleme mit dem Tod ihres Verlobten.
Aber ihre Freundin würde sich nicht davon abhalten lassen, das wusste Tessa.
Als Leila ihr etwas von einem Paket erzählte bog sie gerade in ihre Straße ein. Mit leicht gerunzelter Stirn kramte Tessa ihren Schlüssel aus ihrer Handtasche ehe sie ihrer Freundin antwortete. "Wieso sollte er mir ein Paket schicken?"
Schließlich war noch nicht einmal sicher ob er sie einstellen würde.
" Ich bin jetzt sowieso Da, ich komm direkt zu dir." Ohne eine Antwort abzuwarten schob sie das Handy zurück in ihre Hosentasche und schloss die Eingangstür auf. So wie sie Leila kannte würde ihre Freundin sie bereits an der Türe erwarten.


Als Mason im Club ankam war noch nicht viel los. Hier und das waren ein paar Mitarbeiter zu gange  und ein paar der Tänzerinnen probten bereits für heute Abend.
Sonst legte Mason meistens einen Stopp bei ihnen ein, sah sich ihre Show an, flirtete und besorgte sich den ein oder anderen Blowjob ( die meisten der Tänzerinnen waren ganz scharf darauf), aber dieses mal ging er zielstrebig auf Nates Büro zu.
"Nate...." Grinsend ließ Mason sich gegenüber von ihm auf einen der Stühle sinken und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. "Und was hast du vor mir Erics kleiner hübschen Schwester?"

Das konnte sich Leila denken. Männer wie Nathaniel kamen nicht in ihre Position, wenn sie angenehme Zeitgenossen waren.
Dennoch hatte sie auf etwas anderes gehofft. Wollte nicht glauben das Erics Menschen Kenntnis so sehr versagt hat und er den falschen Menschen vertraut.
"Kann ich dir auch nicht sagen, aber es sieht auf jeden Fall sehr, sehr teuer aus..." Sobald Tessa auflegte, stand Leila auch schon auf und öffnete die Tür. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen und kurz zog sie Tessa in ihre Arme, bevor sie zur Seite trat, damit sie in die Wohnung gehen konnte.
"Es liegt im Wohnzimmer auf dem Tisch." sagte sie ihr, machte die Tür zu und war wirklich neugierig was dieser Mann Tessa geschickt haben konnte.
Ihre Identität schien immer noch unentdeckt zu sein und sie hoffte auch das es dabei bleiben würde.
Leila hatte versucht Tessa von diesem Plan ab zu bringen, aber sie wollte ja nicht auf sie hören, sondern beharrte darauf das durchziehen zu müssen und wenn sie sie schon nicht vom Gegenteil überzeugen konnte, würde sie eben hinter ihr stehen und sie unterstützen.

Nate hatte bereits an den Überwachungsbildschirmen gesehen das Mason kam. Dementsprechend stand auch auf seinem Tisch eine zweite Tasse Kaffee für seine Rechte Hand.
"Mase." Er grinste zurück und schüttelte den Kopf. "Krieg dich wieder ein Kumpel. So weit ich herausgefunden habe, scheint sie in Finanziellen Schwierigkeiten zu stecken. Seine Verlobte Leila geht es da nicht anders." Kurz verdüsterte sich seine Miene. Bis jetzt hatte er nicht gewusst, dass sie das Kind verloren hatte, doch scheinbar war der Stress zu groß gewesen.
"Ich werde ihr einen Job geben und herausfinden was sie hier sucht, denn sie hat definitiv etwas vor."

Tessas Lippen verzogen sich zu einem breiten lächeln, sobald sie Leila an der Türschwelle entdeckte. Sie erwiderte die unarmung ihrer Freundin und genoss den gegenseitigen trost den ihre umarmungen ihnen schenkte, bevor sie an ihr vorbei richtung Wohnzimmer ging.
Skeptisch musterte Tessa die weiße Schachtel, um der man kunstvolle eine große rote Schleife gebunden hatte.
"Jup, es sieht defitniv teuer aus", stimmte sie Leila zu und biss sich unsicher auf die Unterlippe. Eigentlich würde sie so ein Geschenk von einem eigentlich fremden ungeöffnet wieder zurückschicken, aber da es hier um einen Job ging, sollte sie Nathaniel wohl nicht vor den Kopf stoßen.
"Ehrlich gesagt hab ich ein wenig Angst davor es zu öffnen", gestand sie Leila nach kurzem zögern. Vorsichtig glitten ihre Finger unter dem Deckel. "Aber ich glaube nicht das er mir jetzt direkt als Warnung ein abgetrennten Finger schickt oder ?"
Sie könnte Nathaniel noch zu schlecht einschätzen um das genzlich auszuschließen zu können. Nach dem was sie bis jetzt über diesen Mann wusste traute sie ihm so was durchaus zu.

Mason schürzte nachdenklich die Lippen. "In finanziellen Schwierigkeiten?"
Das würde zumindest erklären, wieso Tessa im Club arbeiten wollte, aber nicht den falschen Namen.
"Eric hat nie viel über seine Schwester oder seine Verlobte geredet", murmelte Mason und lehnte sich im Stuhl zurück. "Kein wunder das du sie nicht erkannt hast. Ich frag mich was sie vor hat..."
Von ihrem eher zurückhaltenden, schüchternen aussehen her, hatte Nate auf jeden Fall recht. Es passte nicht zu ihr hier nach einem Job zu fragen.

Leila lächelte leicht und setzte sich auf die Couch.
In ihren Fingerspitzen kribbelte es herauszufinden, was dieser Arsch ihrer besten Freundin wohl geschickt hatte, aber sie riss sich zusammen.
Mit ihrer Wut würde sie nur noch alles schlimmer machen, also atmete sie tief durch und schüttelte den Kopf.
"Das glaube ich nicht. Er scheint mir nicht der Typ zu sein, der sich lange mit...Warnungen aufhält." sagte sie schließlich. Nathaniel schien eher der Typ dafür zu sein, sofort Taten folgen zu lassen und ein abgetrennter finger hatte viel zu wenig Stil.

Das hatte Nate auch immer gewundert. Eric war ein sehr, sehr guter angesteller gewesen und als er ihn darum bat auszusteigen, hatte Nate zwar widerwillig, aber er hatte zugestimmt.
Familie war etwas was immer vor ging und deswegen wollte er es ihm auch nicht schwer machen.
Wer immer ihn auch umgebracht hatte, würde dafür büßen müssen, doch dafür brauchte er erst einmal Zeit.
"Ich weiß es nicht, aber etwas abwechslung könnte Spaß machen."

Tessa warf ihrer Freundin einen nachdenklichen Blick zu.
"Vermutlich hast du recht."
Zumal es ja eigentlich noch gar keinen Grund gab ihr eine warnung zu schicken und wenn sie sich bei ihren Vorhaben nicht erwischen ließ, würde sie ihm dafür auch nie einen Grund geben.
Entschlossen richtete Tessa ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Schachtel vor ihr und nahm  den Deckel ab. Das erste was ihr und vermutlich jeder Frau ins Auge fiel waren die Schuhe.
Sie waren schlicht schwarz, mit sexy Riemchen und einem Ansatz der Tessa wirklich Angst machte.
Ehrfürchtig nahm sie einer der Schuhe in die Hand und hielt sie vor ihr Gesicht um jeden Zentimeter aus nächster Nähe zu betrachten.
Sie waren wunderschön.
Tessa liebte Schuhe. Sie hatte selber eine Menge davon. Allerdings keine, dessen Absatz höher als 5cm waren.
Sie bezweifelte wirklich das sie darauf laufen konnte.
"Okay... er hat mich durchschaut und das hier ist seine Art mich qualvoll zu töten", spekulierte sie und hielt die Schuhe ihrer Freundin unter die Nase. "Diese Absätze sind mörderisch!"
Ohne ihre Reaktion abzuwarten, drückte sie Leila den Schuh in die Hand und ging wieder rüber zur Schachtel um den roten Stoff zu begutachten, der sich noch darin befand.
Vorsichtig, weil es so verdammt teuer aussah, hielt sie das Kleid vor sich.
"Himmel ist das freizügig", stieß sie hervor, als ihr Blick auf  den weiten Ausschnitt viel. Und knapp war es auch, wenn sie Glück hatte verdeckte es zumindest etwas von ihren Oberschenkeln.
Trotzdem war es wirklich wunderschön und ziemlich sexy. Genau so liefen die Tänzerinnen im Club wohl rum. Wurde Zeit das sich Tessa damit arrangierte, was anderes würde ihr ja nicht übrig bleiben.

Mason nickte zustimmend.
Ein Mädchen das sich mit falschen Namen im Club einschlich, das würde mit Sicherheit noch interessant werden.
" Was ist für heute Abend eigentlich geplant", erkundigte Mason sich schließlich und wechselte damit das Thema. "Ich glaub ich spring heute mal wieder hinter der Bar ein."
Das letzte mal war jetzt schon länger her und es gab tatsächlich Frauen die nur deswegen herkamen weil sie hofften ihn hinter der Bar vorzufinden. Für heute Abend konnte Mason die Art abwechslung mal wieder gut gebrauchen.

Nun doch etwas neugierig geworden lehnte sich Leila etwas nach vorne und hielt sogar etwas gespannt den Atem kann.
Vielleicht war es doch eine Warnung?
Was wenn er herausgefunden hatte wer Tessa war und sie warnen wollte ja keinen Fehler zu begehen?
Doch statt irgendwelchen Todesbotschaften tauchten zwei unglaublich schöne und unglaublich teuere Schuhe auf.
Trotz ihrer Abneigung gegen diesen Mann, musste sie eingestehen das er einen verdammt guten Geschmack hat.
Kurz lachte sie auf und nahm die Schuhe entgegen. Im Gegensatz zu Tess liebte sie es auf hohen Schuhen zu laufen.
Das war sogar oft die einzige Möglichkeit gewesen neben Eric zu laufen ohne sich wie ein Mitglied der 7 Zwerge zu fühlen. Das Lächeln verschwand von ihren Lippen. Wann würde es wohl aufhören so sehr zu schmerzen das ihr der Atem weg blieb?
Mit Mühe zwang sich Leila wieder zu Tessa zu schauen und blinzelte überrascht. "Wow..." Das fasste es ziemlich gut zusammen. Und ja es war sehr kurz und etwas das ihre liebe Freundin niemals freiwillig tragen würde.
"Du wirst sowas von heiß in dem Teil aussehen...Bist du sicher das du dort arbeiten sollst und nicht sein Date bist?" Die letzten Worte kamen ihr leider etwas bissig über die Lippen und es tat ihr sofort leid. "Sorry, das war nicht so gemeint...Willst du es vielleicht mal anprobieren? Ich mach dir auch die Haare." bot sie als Entschuldigung an.
Tessa machte das schließlich nicht zum Spaß, sondern für Eric. Sie hasste diesen Nathaniel mindestens genauso so sehr wie sie.

Nate drückte ein Knopf und auf deinem der Bildschirme die an der rechten Wand hingen und ein Banner mit der Aufschrift "Black & White - Night" tauchte auf.
"Ich dachte mir das wir es heute ganz klassisch machen. Außer eben die kleine Tessa." Er grinse ein wenig. "Sie wird ein rotes Kleid tragen und damit alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen...Mal sehen wie sie damit klar kommt." Denn auch wenn sie Erics Schwester war, war er nicht die wohlfahrt und sie würde nur dann einen Job bekommen, wenn sie den Abend überstand.
Das Mason hinter die Bar gehen wollte, überraschte ihn nicht weiter. Das tat er öfters mal. Die meisten kannten zwar sein Gesicht, wussten das er der Chef war, doch nur wenige der Gäste wussten das Mason seine rechte Hand war.
Und nur Mike wusste das Mason dafür sorgte das die Geschäfte im Hintergrund blieben und die Polizei keinen Hinweis fand.